Fußchirurgie

Hallux Valgus

Der Hallux valgus ist eine Erkrankung, von der vor allem Frauen betroffen sind.

Die fünf Mittelfussknochen stehen üblicherweise in leichter V-Form zueinander. Bedingt durch verschiedenste Faktoren kann es zur Ausbildung eines Spreizfusses kommen, d.h. der Winkel vor allem zwischen dem 1. u. 2. Mittelfußknochen vergrössert sich. 

Durch den Zug eines an der Basis der Großzehe ansetzenden Muskels wird die Zehe dann vermehrt zu den anderen Zehen gezogen. Zusätzlich kommt es dann durch Überbelastung an der Innenseite des 1. Mittelfußknochens zu einer Knochenwucherung, was meistens die erste Veränderung ist, die den Patienten auffällt („Ballenbildung“). 

Bei weiterem Fortschreiten kann die Großzehe sich unter die 2. Zehe schieben, das Großzehengrundgelenk wird zusätzlich ausgerenkt, was die Entwicklung einer Arthrose beschleunigt.


Nichtoperative Maßnahmen wie Einlagen oder Schienen sind beim Hallux valgus nur in absoluten Frühstadien erfolgversprechend.

In den Stadien, in denen die Patienten normalerweise erst den Arzt aufsuchen, kann meistens nur eine Operation zu einer Verbesserung der Beschwerden und der Kosmetik verhelfen.
Die früher meistens durchgeführte Operation nach Keller-Brandes – die einer funktionellen Amputation der Grosszehe entspricht - sollte heutzutage nur noch bei sehr alten oder nur eingeschränkt operationsfähigen Patienten erfolgen.

Den heutige Standard in der operativen Behandlung stellt die „Korrekturosteotomie“ des 1. Mittelfußknochens mit zusätzlichem „lateral release“ dar. Hierbei wird der Winkel zwischen dem 1. u. 2. Mittelfußknochen normalisiert, indem man den 1. Mittelfußknochen durchtrennt, einen dreieckförmigen kleinen Knochenkeil entfernt und dann den Knochen mit einer Spezialplatte oder Metallklammern wieder zusammenfügt. Zusätzlich wird der Muskel, der die Zehe verzieht, abgetrennt.

Da die menschlichen Füße dazu neigen, nach einer Operation rechts stark anzuschwellen, führen wir diesen Eingriff üblicherweise nur im Herbst oder im Winter durch, weiterhin wird er auch fast nur im Krankenhaus durchgeführt, damit nach Operation der operierte Fuß 24 Stunden konsequent hochgelagert wird.

Nach der Operation wird der betroffene Fuß für 6 Wochen mit einem sog. Vorfußentlastungsschuh versorgt, ein Gehen an Krücken ist üblicherweise nur für einige Tage erforderlich.
 
Eine Metallentfernung ist bei Platten manchmal, bei Klammern grundsätzlich nicht erforderlich.

Vor der Operation
Nach der Operation

Hammerzehe (Hallux malleus)

Die Hammerzehe ist eine Fehlstellung im Bereich der 2. bis 5. Zehe, die aus einer Überstreckung im Grundgelenk mit gleichzeitiger vermehrter Beugung im Mittelgelenk besteht. Bei zusätzlich noch vermehrter Beugung im Endgelenk spricht man von einer „Krallenzehe“.

Genau wie beim Hallux valgus sind nichtoperative Behandlungsmethoden meistens nicht erfolgreich.

Die operative Behandlung der Hammerzehe besteht zunächst in einer Entfernung des nicht mehr voll beweglichen Mittelgelenks, der Operation nach Hohmann.
Hierdurch wird die Zehe etwas verkürzt, der verstärkte Zug der Beugemuskeln lässt nach und die Zehe begradigt sich wieder. Im allgemeinen wir die Stellung der Zehe dann mit einem dünnen Bohrdraht für 3 Wochen fixiert, der Draht kann danach einfach wieder herausgezogen werden.

Gelegentlich reicht die OP nach Hohmann nicht aus, dann führt man zusätzlich während der gleichen Operation eine Lösung der verkürzten Kapsel des Grundgelenks durch.
In seltenen Fällen ist auch dies nicht ausreichen, so dass eine Verkürzung des betreffenden Mittelfußknochens erfolgen muß, die sogenannte Operation nach Weil. Dies kann vor allem bei sehr langen Mittelfußknochen erforderlich sein.

Die Operation nach Hohmann wird 3 Wochen in einem Spezialschuh entlastet, die gesamte Behandlung dauert etwa 3 Monate.

Die Behandlung der Krallenzehe wird genau wie bei der Hammerzehe durchgeführt.

Arthrose der Großzehe (Hallux rigidus)

Eine Arthrose der Großzehe tritt üblicherweise – wie die meisten anderen Arthrosen auch – als altersbedingte Erkrankung auf.
Im Fall der Großzehe kann langjährige Fußballspielen oder auch das langjährige Tragen von ungünstigem Schuhwerk (high heels) als Risikofaktor angesehen werden.

Neben Schmerzen im Grundgelenk der Großzehe ist die Schmerzzunahme bei Streckung der Großzehe, d.h. beim Abrollen des Fußes ein typisches Symptom.

In den frühen Stadien der Erkrankung wird zunächst eine Versorgung mit Einlagen mit einer sogenannten „Rigidus-Feder“ durchgeführt. Diese Feder hält die Großzehe im Grundgelenk verstärkt in Streckung und führt somit zu einer Entlastung des Gelenks.
Muss leider davon ausgehen, dass diese Versorgung keine dauerhafte Lösung darstellt und bei nahezu allen Patienten mittelfristig eine Operation erforderlich wird.

Im Frühstadium wird bei dieser Operation der sogenannte „Cheilos“, eine Knochenwucherung an der Oberseite des 1. Mittelfußknochens, welche die Streckung der Zehe schmerzhaft beeinträchtigt, abgetragen.

Zusätzlich wird bei dieser Operation eine Kürzung und „Plantarisierung“ des Köpfchens des 1. Mittelfußknochens durchgeführt um den Druck auf das Grundgelenk der Großzehe zu vermindern.

Bei fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung erfolgt die operative Versteifung (Arthrodese) des Großzehengrundgelenks. Hierbei werden die Gelenkflächen mit einer Spezialfräse abgeschliffen, das Gelenk in einer leichten Überstreckung eingestellt und mit 2 speziellen Metallklammern fixiert.

Nach der Operation muss 6 Wochen lang ein „Vorfußentlastungsschuh“ getragen werden, danach ist das Gehen in einem normalen Schuh mit einer Einlage üblicherweise relativ schnell wieder möglich.

Die gesamte Behandlung nach einer Versteifung des Großzehengrundgelenks dauert üblicherweise etwa 3 Monate, eine Metallentfernung ist normalerweise nicht erforderlich.

Da die menschlichen Füße dazu neigen, nach einer Operation rechts stark anzustellen führen wir diesen Eingriff üblicherweise nur im Herbst oder im Winter durch, weiterhin wird er auch fast nur im Krankenhaus durchgeführt, damit nach Operation der operierte Fuß 24 Stunden konsequent hochgelagert wird.

Eine alternative Operationsmethode, die heutzutage aber kaum noch durchgeführt wird, ist die Resektionsarthroplastik des Großzehengrundgelenks, hierbei wird ein Teil des Grundgliedes der Großzehe entfernt, danach bildet sich ein sogenanntes Schlottergelenk aus.

Diesen Eingriff führten wir heutzutage nur noch bei Patienten mit erhöhtem Risiko und der Unfähigkeit, nach der Operation mit dem Vorfußentlastungsschuh zu laufen, durchführen.

Unser Behandlungsspekturm

Unsere Sprechzeiten

Sie erreichen uns
zu folgenden Zeiten:

Montag: 8.00 - 13.00 Uhr und 15.00 - 17.00 Uhr
Dienstag: 8.00 - 13.00 Uhr  und 15.00 - 17.00 Uhr
Mittwoch: 8.00 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 8.00 - 13.00 Uhr
Freitag: 8.00 - 13.00 Uhr

Für Arbeitsunfälle und Notfälle ist die Praxis:
Montag / Dienstag: 8.00 - 17.00 Uhr
Mittwoch: 8.00 - 16.00 Uhr
Donnerstag / Freitag: 8.00 - 13.00 Uhr
durchgehend geöffnet.

TERMINVEREINBARUNG IST NOTWENDIG!
Eine Terminvereinbarung ist bei der Erstvorstellung wünschenswert, Notfälle oder dringende Fälle können selbstverständlich jederzeit in die Praxis kommen.